Von den "Bürger für Bürger" dort erwartet, besichtigte er zunächst die Wassertretanlage. Deren Sprecher Hermann Lehmann ließ die Entstehung nochmals Revue passieren.
Andrea Kopp, Vorsitzende des CDU Ortsverbandes, stellte die Leistung der "Bürger für Bürger" heraus, die auch die Anlage unentgeltlich betreuen und pflegen. Weitere Projekte, wie die überaus erfolgreiche Waldweihnacht am Rondell, wurden vorgestellt. Für die nächste Waldweihnacht haben die "Bürger" bereits die Tribüne gepflastert und eigene Marktstände dafür werden ab September angefertigt.
Nächste Station war die Flüchtlingsunterkunft in der Eythstraße. Hier informierte Kopp über den Ablauf der Integrationsbemühungen seit der Zuweisung der 58 Flüchtlinge, alles Familien, von Januar bis heute. Die Helferbereiche und gemeinsame Aktionen wurden vorgestellt. Kauder hörte von brauchbaren Sachspenden, vom Besuch der Narrenzunft, vom Begegnungsfest in der Röthenmühle, vom gemeinsamen Kochen und von der Teestube.
Michaela Rauch berichtete von Problemen in den fünf Sprachgruppen mit einer Bandbreite von Analphabeten bis zur Bildung mit Fremdsprachenkenntnissen. Gleichzeitig freute sie sich über Erfolge in der kurzen Zeit. Rektor Thomas Prügel erläuterte die schulische Situation der Kinder mit dem Konzept der Vorbereitungsklassen, die jedoch im neuen Schuljahr wegfielen. Kauder zeigte sich in seinen Dankesworten an alle beeindruckt von dem, was im Ort geleistet werde.
Kopp berichtete vom Bemühen, die Familien im Ort zu halten, weiter zu betreuen und Jobs zu finden. Drei seien bereits vermittelt, Kinder seien schon im Sportverein. Immer wieder wurde in Farsi und Arabisch übersetzt von Golam-Ali Atighetchi bzw. von Salah Seghaier. Inzwischen wurde der Gast Volker Kauder mit Tee und Gebäck bewirtet. Eine Heiterkeit lag über allen Gesprächen trotz ernster Themen.
Klare Worte fand Kauder zum Thema Mindestlohn. Die schleppende Bearbeitung der Anträge durch das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF) wurde von Kopp angesprochen. Kauder erläuterte die Hintergründe sowie die Einzelfallprüfung. Er machte nochmals deutlich, dass jeder mit einer Zusage eine dreijährige Bleibeperspektive habe, für Afghanen sei die Anerkennungsquote jedoch gering. Es werde niemand in eine Region zurückgeschickt, wo Leib und Leben gefährdet seien. Er sprach aber auch die Rückkehr zum Aufbau an. Gleichzeitig beauftragte er die Bewohner, auf junge Leute zu achten, die Probleme haben, dass sie keine Attentate vorbereiteten. Die meisten seien friedlich, vor der Gewalt geflohen und müssten mithelfen, dass der Eindruck nicht durch ein paar Wenige kaputt gemacht werde. Langer Beifall begleitete seine Aussagen.
Mohammed aus Syrien und Kaman aus dem Irak bedankten sich bei Kauder und bei allen Helfern. Den Jugendlichen legte Kauder eindringlich ans Herz, schnell und ordentlich deutsch zu lernen um eine Ausbildung zu machen, denn danach könne man nochmals drei Jahre in Deutschland arbeiten, eine Perspektive, für die es lohnt zu lernen. Ein Gang durchs Flüchtlingsheim schloss sich an.