CDU Vöhringen-Wittershausen

Durch den Fleischwolf gedreht

Das hat sich Volker Kauder schon lange mal gewünscht – den einen oder anderen Kollegen durch den Fleischwolf zu drehen, "durchaus auch welche aus der eigenen Fraktion", wie er gestern bei seiner Sommertour in Vöhringen zugibt.
"So sieht’s aus, wenn ich einen durch den Fleischwolf drehe", scherzt Volker Kauder (links), als er unter Anleitung von Metzgermeister Heiko Geiser Fleischkäsbrät zubereitet. Foto: Danner
Das Schlachthaus der Metzgerei Geiser steht auf dem Tourplan des Chefs der Unionsfraktion. Der CDU-Bundestagsabgeordnete darf, ausgestattet mit einem weißen Kittel, tatsächlich ran ans Profigerät. Durch den Wolf dreht er allerdings nur die Rohstoffe fürs Fleischkäsbrät.
 
Vorher erfährt Kauder von Firmeninhaber Manfred Geiser und den Juniorchefs Heiko und Jenny, wie es im Familienbetrieb zugeht. Die Metzgerei Geiser ist eine der wenigen im Umkreis, die noch über eine eigenes Schlachthaus verfügt. Verarbeitet werden ausschließlich Tiere aus der Region, meist sogar vom Hof des Cousins aus Vöhringen, erklärt Heiko Geiser. 90 Prozent des Wurstangebots sind aus eigener Herstellung, nimmt Kauder verblüfft zur Kenntnis.
 
Alles, was das Schlachthaus verlässt, landet in den eigenen Verkaufsstellen – in der Ortsmitte von Vöhringen und in den Filialen im Netto, in Weiden und in Bochingen. Den Großhandel bediene man nicht. "Da muss man billig sein und Masse bringen", berichtet Heiko Geiser. Das sei nicht die Firmenphilosophie.
 
In fünfter Generation wird das Unternehmen geführt. So etwas hört Volker Kauder gerne. Ohne ihren Partyservice allerdings, geben die Geisers zu bedenken, könnten sie nicht überleben. Und bei einer 80- bis 90-Stunden-Woche sei der Verdienst am Monatsende nun auch nicht so üppig, wie man wohl meinen könnte. Dennoch, "wir wollen fortführen, was unsere Ahnen aufgebaut haben", sagt Jenny Geiser. Und ihr Bruder ergänzt: "Es steckt natürlich auch Herzblut drin." Am Ende der Fleischwolfaktion steht eine fertige Form mit frischem Fleischkäse. Den darf Kauder, gut gekühlt und mit Einverständnis des örtlichen Parteikollegen und Veterinärs Heinrich von Stromberg, mit nach Hause nehmen. "Den Kartoffelsalat dazu kann ich sogar selber machen", freut sich der Gast.
 
Um den Imbiss vor Ort hatte die Vorsitzende des CDU-Ortsverbands, Andrea Kopp, gekümmert. In der Netto-Filiale der Metzgerei Geiser sind kleine Häppchen vorbereitet. Hier kann Kauder mit den Einkaufenden ins Gespräch kommen, bevor es weiter geht zur nächsten Etappe seiner Sommertour in Richtung Sulz.