Weihnachten anders erleben lassen
Große Schwedenfeuer umsäumten den Platz. In der Mitte und am Eingang erhellten Feuerschalen die Dunkelheit. Flammen knisterten, heimelige Atmosphäre verbreitend.
Die Menschen strömten, man redete, lachte und wartete miteinander gemeinsam an den Ständen. Heiße Getränke und feine Spirituosen waren genauso gefragt wie das Essensangebot.
Was lag am 6.Dezember näher als der Besuch des Nikolaus? Und er kam - von draußen vom Wald mit der Kutsche, gezogen von zwei Pferden. Empfangen wurde er durch den Posaunenchor.
Als Bischof Nikolaus eröffnete Pfarrer Gottfried Kircher die Feier. Die Besucher hatten sich dicht an dicht in einem großen Halbkreis um die Tribüne versammelt und lauschten, als "Nikolaus" aus seinem Leben erzählte.
Eine Spielszene verdeutlichte den Unterschied zwischen der Kunstfigur Weihnachtsmann (gespielt von Monika Prillwitz) und dem Nikolaus. "Wer bist denn du?" Die Frage des Nikolaus beantwortete zur Erheiterung aller ganz spontan ein Kinderstimmchen: "Der Weihnachtsmann". Nicht nur das billige Äußere macht den Weihnachtsmann aus, sondern er ist auch seit 1932 Bestandteil der Werbeindustrie, soll vom Nordpol mit dem Rentierschlitten kommen und stehe für Konsum und Überhäufung mit Geschenken, wie er selbst berichtete. Nikolaus, als Bischof von Myra, zeichnet die Nächstenliebe aus und er bat den roten Gesellen, Weihnachten bei uns zu lassen, worauf dieser auch wieder verschwand.
Der Projektchor, bestehend aus den Sängern der Neuapostolischen Kirche und den "Young Voices", bereicherte die besinnliche Stunde mit ihren Liedbeiträgen. Fürbitten und ein gemeinsames Vater unser im Kerzenschein berührten und ließen Weihnachten spüren. "Lasst uns froh und munter sein" vom Posaunenchor intoniert, wurde gerne befolgt.
Die Lichter erstrahlten und der Nikolaus beschenkte die Kinder. Von den Marktständen zwischen den Bäumen grüßten nun große Pilze und Wichtelmänner. Deko aus Naturmaterialien, warme Wollsachen, selbstgebackene Brötle, türkische Spezialitäten, Marmeladen, Bienenwachskerzen, Eiweißwaffeln, Kinderkleidung, traditionelles Hutzlebrot, feine Pralinen und vieles mehr wurde angeboten.
Der Musikverein spielte. Düfte lagen in der Luft, Blicke wurden angezogen, insbesondere von einem alten Holzherd aus Großmutters Zeiten mit Ofenrohr, Wasserschiff und Bettflasche. Über die Vielfalt konnte man nur staunen. Drei Anbieter spendeten ihren gesamten Erlös wohltätigen Zwecken. Stimmungsvoll wiesen 500 Kerzen und eine Lichterkette den Besuchern den Weg durch die Festallee nach Hause.
"Unbedingt beibehalten" darf wohl als Beifall verstanden werden.