Vierzehn Mal schon feierte die CDU in der Alten Kelter in Fellbach den Politischen Aschermittwoch. Und genau so lang war und ist der CDU-Stadtverband Sulz mit dabei. So auch in diesem Jahr. So wie die zur Kult gewordene Veranstaltung vor fast 1 ½ Jahrzehnten in eher bescheidenerem Rahmen begann, war damals auch nur gut eine Handvoll Sulzer mit dabei.
So viele waren es aus Sulz, Vöhringen und Umgebung. Mit Kanzleramtsminister Peter Altmaier und CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf. Und im Jahr 2016? Der Politische Aschermittwoch der CDU Baden-Württemberg ist inzwischen zum größten politischen Stammtisch des Landes mutiert – und aus Sulz und Umgebung konnten nur 52 CDU-Mitglieder und –Freunde mitfahren. Der Bus ließ nicht mehr zu.
Die die dabei sein konnten, erlebten wiederum ein außergewöhnliches Ereignis, wenn auch bedingt durch das schreckliche Zugunglück in Bayern in äußerlich etwas reduzierter, zurückhaltenderer Form. Nicht jedoch bei den politischen Inhalten: sowohl durch den Gastredner, Kanzleramtsminister Peter Altmaier („Ich bin zweifellos der gewichtigste Minister am Kabinettstisch, Gabriel hat dagegen keine Chance“) als auch vor allem durch CDU-Spitzenkandidat Guido Wolf. Mit der Darstellung seiner politischen Ziele („Ich will, dass Baden-Württemberg wieder die Innovationskraft erhält, die es unter Lothar Späth und den anderen CDU-Ministerpräsidenten inne hatte“) wie auch bei der Auseinandersetzung mit den politischen Wettbewerbern. Zustimmung und geradezu begeisterter, nicht enden wollender Beifall zeigte, dass Guido Wolf auch mit seiner Bemerkung, „Wir wollen Ministerpräsident werden“ ins Schwarze traf.
Wie seit eh und je gab’s nach dem Ende des offiziellen Teils des Aschermittwochtreffens in der dafür so geeigneten Alten Kelter den Fototermin der Gäste aus Sulz auf der Bühne: Zusammen mit Guido Wolf, der sich im ganz und gar lockeren Gespräch an die Veranstaltung bei der CDU Vöhringen vor zwei Jahren auf dem Coach erinnerte und über dessen damalige Verfassung noch einmal schmunzelte.
„Von bleibenden Erinnerungen“ an diese 14. Auflage des Politischen Aschermittwoch sprach dann auch später Willy Harpain, unter dessen Leitung die Gruppe zum zweiten Teil dieses ganztägigen Ausflugs in einer Besenwirtschaft in Stuttgart-Obertürkheim einkehrte. Auch dies ist schon gute Tradition, nicht jedoch, dass Gerhard Amon seine Gitarre herausholen und mehr als eine Stunde lang Schlager und Gassenhauer am laufenden Band zum Besten geben würde: der „Besen“ entwickelte sich nahezu zu einem Tollhaus. Zur Freude auch der übrigen Gäste und vor allem dem Personal der so urigen Kneipe. Noch ein Highlight an diesem Tag – ein gänzlich überraschendes dazu!
Daneben aber gab es manches Gespräch über die Bedeutung der Landtagswahl vom 13. März, und dass „ab jetzt geblinkt werden und überall deutlich gemacht werden muss, dass wir wieder eine Politik für die Mitte der Gesellschaft machen wollen“, so der christdemokratische Spitzenkandidat als Appell an die Teilnehmer aus dem ganzen Land in der Alten Kelter. „Und genau daran wollen wir mitwirken“, gaben sich die Sulzer Unionsfreunde kämpferisch. Genau einen Tag vor dem von ihnen in der „Linde“ in Bergfelden durchgeführten „Politischen Ascherdunschtig“. Zum Schwarzwurstessen, zur politischen Diskussion – und zum Blinken.